23. Mai 2011

Ode an ein Klischee

Nun war es also entschieden: Der kommende Kletterurlaub sollte uns auf die Insel der rotgebrannten Saufnasen führen. Allen Vorurteilen zum Trotz wurde also ein Flug nach Mallorca gebucht, die Koffer gepackt und ab ging's in Richtung mit Sangria befüllter Eimer. Bereits am Flughafen in Innsbruck wurden die ersten Verdächtigen gesichtet die in Kleidung und Gehabe wenig Zweifel über den Zweck Ihrer Reise offen ließen. Wunderbar wenn Vorurteile bereits vor dem Abflug bestätigt werden. Nach kurzem Flug mit lecker Tomatensaft und einem noch viel leckereren Sandwich (wenn schon billig dann Niki) sind wir also in Palma aufgeschlagen.

Den Mietwagen übernommen haben wir uns auf den Weg in den Nordosten der Insel gemacht und unser Quartier in Alcudia bezogen. Nach einem wunderbaren balearischen Menü im La Teraraza, welches übrigens mit einer Gault Milau Empfehlung aufwarten konnte, waren die ersten Zweifel fehl am Platze zu sein ausgeräumt.

Bei unseren weiteren Erkundungen der Insel entdeckten wir wunderschöne Klettergärten mit abwechslungsreichen Routen, einsame, touristisch kaum erschlossene Strände und Orte von gar berauschender Schönheit. Gutes Essen und der dazugehörige gute Vino taten Ihr übriges um endgültig mit allen Vorurteilen über dieses kleine Paradies aufzuräumen.

Wir konnten uns natürlich nicht verkneifen eine kleine Safari an den Ballermann zu machen um uns die andere Seite von Malle anzuschauen. Es bleibt die Frage warum Menschen zwei Wochen lang in den hässlichsten Moloch eines Ortes fliegen um sich bei billigen Getränken und schlechter Musik die Haut zu verbrennen wenn doch nur wenige Kilometer weiter die wirklich schönen Plätze darauf warten entdeckt zu werden.

Nach viel zu kurzen 1o Tagen haben wir dann am Heimflug auch die eingangs erwähnten Verdächtigen wieder gesehen die mit "Bierkönig Schinkenstraße" T-Shirts, brutaler Fahne und mächtig Sonnenbrand keine Fragen mehr offen ließen.

Der Anflug auf Innsbruck bei Gewitter war dann wiederum nicht eures treuen Kolumnisten Sache. Holprige Luft, zwei enge Kurven und die nahen Wände der Nordkette haben dann auch den hartgesottensten Sonnenbetern die Bräune aus dem Gesicht getrieben. Viva la Speibsacker (die heißen bei Niki übrigens echt so).

In diesem Sinne: Mallorca erleben aber sich von Arenal fernhalten!